Hyperaktive Kinder und Homöopathie

Hyperaktive verhaltensauffällige Kinder zeigen vielfach Verhalten das für einen aktivierten Flucht-Kampf Mechanismus, ein aktiviertes sympathisches Nervensystem spricht:

Sie sind sehr visuell orientiert, bzw. visuell schnell ablenkbar, sowie auch sehr empfindlich auditiv bzw. auditiv ablenkbar.

Sie haben einen Bewegungsdrang, der quasi unkontrollierbar ist.

Sie können nicht zur Ruhe kommen, sind ständig „on the go“.

Viele haben kein Hungergefühl und/oder kein Sättigungsgefühl.

Die meisten von ihnen haben Schwierigkeiten beim Einschlafen zur Ruhe zu kommen, es dauert lang, und dann sind sie plötzlich gleich „ganz tief weg“. Häufig leiden sie jahrelang an schweren Alpträumen, von denen die Eltern oft nichts wissen.

In der Schule zeigen sich dann zusätzlich die Schwierigkeiten bei Aktivitäten des frontalen Hirns – wie lesen, schreiben, rechnen, analytisches Denken – und werden zu einem großen Problem.

 

Vergleichen wir die „Verhaltensauffälligkeiten“ der Kinder mit dem ausagieren des Flucht- Kampf-Mechanismus in einer lebensbedrohlichen Situation so sind die Ähnlichkeiten unübersehbar:

Der Überlebensmechanismus mit einem aktivierten sympathischen Nervensystem übertönt das rationale Denken und die Tätigkeit des Frontalhirns – diese Hierarchie sichert das Überleben des Menschen bis heute. Das heisst auch: zur Ruhe kommen bedeutet Tod.

Bei Überlebensstress sind speziell der Sehsinn und der Hörsinn besonders aktiv, und die Extremitäten voller Unruhe denn der Mensch ist (ständig) bereit für Flucht oder Kampf.

Daher gibt es auch kein langsames ruhiges „in den Schlaf driften.“

Das parasympathische System, welches Appetit und Verdauung regelt tritt in den Hintergrund. Das flexible Umschalten vom sympathischen zum parasympathischen Nervensystem und das Ingangsetzen der Homöostase sind gestört.  

 

Homöopathie mit der Sankaran-Methode

Hierbei werden in der Anamnese „das menschliche Lied“ und  „das andere Lied aus der Natur“ ganz konkret unterschieden. Die Mittelfindung fokussiert auf die Entdeckung des „nicht-menschlichen Liedes.“

Das menschliche Lied ist charakterisiert durch

Themen aller Säugetiere wie:

Überleben in der Familie und Gruppe

Ein sicheres Zuhause

Verbundenheit mit der Familie

Kommunikation und Lernen

Beherrschung- Unterdrückung der Instinkte -Aggression und Sexualität- um Teil der Gruppe zu sein

Spezifisch für  den Menschen gilt:

Balance zwischen Egoismus und Altruismus, für die anderen da sein, soziales Engagement

Streben nach persönlichem Wachstum und Selbstverwirklichung

 

Das „andere Lied aus der Natur“:

Dies sind die Überlebensmechanismen der Natur, die sich jeweils in unseren Heilmitteln widerspiegeln:

Bei Tieren ist dies recht offensichtlich die Täter- Opfer Thematik, bei Pflanzen geht es um Überlebensmechanismen wie Sensibilität auf bestimmte Umwelteinflüsse, bei Mineralien werden Funktionen, Formen und Erhalt von Strukturen thematisiert. In der professionellen Anwendung sind der systematische Ansatz der Sankaran Methode gekoppelt mit einer entsprechend ausgerichteten Anamnese sehr verlässlich bei der Wahl  des homöopathischen Simillimums aus der Natur.

 

Die Anamnese bei Kindern

 zielt darauf ab möglichst intensiv und spontan in dieses „andere Lied“ einzutauchen. Besonders bei Vor- und Grundschulkindern ist dies oft ganz direkt möglich, denn die Lebensenergien sind noch ganz unkompensiert und werden direkt im Spiel ausgelebt. Dazu geht es in der Anamnese um natürliche Affinitäten, Bewegungsmuster und Aktivitäten, Hobbies etc. des Kindes. Desweiteren geben uns Ängste, Träume, Lieblingsfilme, Lieblingsvideospiele, und Zukunftspläne weitere Einblicke in das sogenannte „magische Erleben“ des Kindes. Damit wird systematisch ein individuell passendes Heilmittel bestimmt. 

 

Die Probleme in Familie, Schule und Umfeld spiegeln die Unfähigkeit dar, das menschliche Lied  zu leben. Das Kind ist nicht in der Lage sein Verhalten so zu verändern, das es die Erwartungen der Gemeinschaft (Familie, Klassenverband, Umfeld) erfüllt. Entsprechende Details sind daher für die Mittelfindung zu unspezifisch und meist zweitranging. Für das Kind ist der Mangel an Anpassungsfähigkeit manchmal gar kein Problem, es ist also auch nicht an dessen Veränderung interessiert – oder es scheint ihm unmöglich zu sein sich anzupassen.

 

Das homöopathische Simillimum

 integriert das „menschliche“ mit dem „nichtmenschlichen Lied“, gibt den Impuls für  ein harmonisches Zusammenspielen von Sympathikus und Parasympathikus:

Phasen der Aktivität und der Ruhe und Konzentration wechseln ab.

Hungergefühl entsteht und essen ist angenehm.

Das Kind verspürt Müdigkeit und das Einschlafen wird einfacher.

Der Körper wird wesentlich deutlicher wahrgenommen, Schmerzempfinden kommt zurück, bzw. setzt erstmalig ein.

Manche Kinder werden das erste Mal seit langer Zeit „krank“ , d.h. sie spüren ihren Körper, oder haben eine erstmals eine Erkältung (d.h. ein natürliches updaten des Immunsystems findet statt.)

 

Und….das frontale Hirn, dessen Funktionen vom  Kampf-Flucht Mechanismus übertönt wurde, kann wieder in Aktion treten: Lesen, schreiben und rechnen werden einfacher, die Hausaufgaben werden in 20 min freiwillig gemacht, statt nach 2 Tagen Kampf mit den Eltern.

Das Kind kann besser in der Klasse sitzen und wird auch nicht ständig von Geräuschen und Visuellem abgelenkt.

Im Allgemeinen lassen sich diese Veränderungen über einige Wochen beobachten.

Alpträume verschwinden manchmal innerhalb der ersten Tage nach Mittelgabe!

Im Verhalten wird oft sofort deutlich, dass das Kind seine instinktiven Reaktionen wesentlich besser unter Kontrolle hat.

 

Warum ist der Sympathikus aktiviert?

Trauma, frühkindliches Verlassensein, Gewalt in der Familie,

kein Umsorgen wie es altersgemäß nötig (gewesen) wäre

Geburtstrauma – mangelnde Sauerstoffversorgung, Kaiserschnitt, Saugglocke etc.

prenatalesTrauma , incl. Medikamente, Nikotin, Alkoholkonsum der Mutter, und auch Gewalt

Impfschaden, Enzephalitis

Unfall als Kind, heftige Stürze, Operationen  und…

Reizüberflutung mit TV, Handy, Computerspielen etc.  führt zur Überforderung des rationalen Verstandes,

                                      und zum Umschalten auf die instinktiven Überlebensmechanismen.

Die Zivilisation verändert uns, der Zeitgeist ist in schnellem Wandel, die Technologie wird immer besser, schneller….aber die Urinstinkte des Menschen sind doch in uns.

 

Ich  freue mich über Diskussion und Feedback für diese – sicher nicht die einzige – Perspektive bezüglich der hyperaktiven Kinder.